Spitzenspiel mit Nachwirkungen
Von Saisonbeginn an zogen beide Teams fast im Gleichschritt ihre Kreise an der Tabellenspitze, getrennt nur durch einen winzigen Zähler im Spielverhältnis. Am gestrigen vorletzten Spieltag trafen sie aufeinander: Meteors 3. Senioren in heimischer Halle vs. TSV Wittenau, die dank der Bezirksklassen-Armada im Aufgebot als deutlicher Staffelfavorit angesehen werden mussten. Als ob diese nominelle Übermacht die Aufgabe nicht schon schwer genug machte, kam es wenige Tage vor Spielbeginn für uns knüppeldick: erst musste Andi aus beruflichen Gründen, dann auch noch Gerd verletzungsbedingt absagen.
Das hob die Stimmung natürlich nicht. Wir haben zwar eine große Kiste in der Halle stehen, nur Spieler, die unsere beiden Punktegaranten adäquat ersetzen könnten, waren darin nicht versteckt. Das unser sehr netter Gastverein dann letztendlich „nur“ mit drei BKl-Spielern antrat, änderte an der Ausgangslage für Frank R., Carsten, Peter L. & Micha nicht viel – wir waren hier definitiv nicht der Favorit. Im Fussball gibt es ja berühmte gewordene Plattheiten über 90 Minuten, einen runden Ball usw. TT-Spieler, leider noch weit weniger berühmt, sagen schon mal „jedes Spiel muss erst gespielt werden“ oder auch „gestorben wird am Tisch“. „Schau’n mer mal“ (kleiner bayrischer Gruß an Gert 😉 was das Spiel so brachte.
Die taktische Variante mit einem starken und einem ungewissen Doppel ging erst mal voll auf. Frank/Carsten sorgten souverän für den ersten Lichtblick im Protokoll, Peter/Micha hatten dann die Gewissheit, dass das gegnerische Spitzendoppel eine Nummer zu groß ist. Jetzt müsste ich eigentlich mindestens 100 Zeilen mit aneinandergereihten Lobeshymnen zur Dauer-Leistung von Frank schreiben. Ich lasse das aber, weil ich es ohnehin nicht gut genug hinbekommen würde. Nur soviel (aber eben auch nicht weniger): Nach dem gestrigen Spiel führt er die Einzelrangliste in der Staffel mit 10:0 an! In der Trophäenliste zwei weitere höherklassige Spieler – im Protokoll die Punkte 2 und 3 für uns
Dann hatten wir ja noch den zuletzt wieder erstarkten Carsten. Wenn es auch im Einzel gegen den wenig spektakulär wirkenden Einser der Wittenauer noch nicht reichte, so kämpfte er in einem wahrhaften Krimi – zwischenzeitlich mehrfach auf der Verliererstrasse – den Zweier letztendlich „nieder“ und holte unseren 4. Punkt. Wouh – damit hatten wir nicht gerechnet – 4 Punkte in der Besetzung.
Peter wollte sich wenigstens von der Lautstärke her von den anderen Beteiligten absetzen – was auch gelang – denn eine spielerische Glanzleistung war eher nicht zu erwarten. Die plötzliche 2:0-Führung im ersten Einzel kam dann auch so überraschend, dass er die folgenden beiden Sätze benötigte, um über dieses Zustandekommen nachzudenken und prompt in den 5. Satz musste. Zum Glück fand Carsten in der letzten Satzpause die richtigen Worte und Peter seine Motivation zurück. Wir hatten jetzt den 5. Punkt. Das zweite Einzel machte großen Spaß, stellte jedoch keine ernsthafte Gefahr für Wittenau dar.
So war es zuvor gegen den selben Spieler schon Micha ergangen, der dann im letzten Einzel jedoch zu großer, nicht vorhergesehener Form auflief, ruhig blieb, den Gegner immer und immer wieder vor unlösbare RH-Schupfprobleme stellte und die schon größere Sensation mit dem Erreichen unseres 6. Punktes ins Protokoll brachte. Wir hatten das Remis, und es standen noch zwei Doppel aus. Die hatten es dann ebenfalls in sich – leider mit sprichwörtlich schmerzhaftem Ausgang. Zunächst boten die beiden Spitzendoppel das wohl sehenswerteste Spiel des Abends, dass auch den Ansprüchen einiger höherer Klassen gerecht geworden wäre. Vielleicht wäre es zu vermessen gewesen, jetzt auch noch den Siegpunkt zu holen, vielleicht sollte es einfach nur nicht sein: Frank/Carsten mussten sich äußerst knapp geschlagen geben. Das Doppel am Nebentisch dauerte leider nur bis kurz nach Beginn des 2. Satzes. Zwei aufeinanderfolgende schmerzhafte „Entgleisungen“ in Peters Oberarm hatten zur Folge, dass nicht mal mehr ein Kugelschreiber festgehalten werden konnte, geschweige denn ein TT-Schläger.
Unterm Strich steht ein 6:6 im Spitzenspiel – was durchaus als gefühlter Sieg gewertet werden kann (O-Ton des mit Loben recht sparsam umgehenden Frank G.: „Feine Leistung. Hätte ich nie gedacht mit der Mannschaft“) – und ein wohl abruptes und vorzeitiges Ende der Hinserie für den Chronisten. Naja, durchaus passend zu seinem bisherigen Saisonverlauf. Und da hatte ich doch gestern noch eine nette Facebook-Plauderei über „Gesundheit“…
Über Peter
Ehemaliger 1.Vorsitzender, Webmaster, Nationaler Schiedsrichter und nicht ganz so starker Tischtennisspieler, der dafür aber keinen Ball verloren gab. Faszination Tischtennis! Kleiner Ball - großer Sport!
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Voller Einsatz unter Schmerz! Das ist Peter , echt kein Scherz.